Die hereditäre Wende - Teil 4
Die hereditäre Wende ist ein längerer Beitrag von Mathilde Hus. Dieser wird in mehreren Abschnitten auf dieser Netzseite veröffentlicht. Um der Wichtigkeit dieses Themas gerecht zu werden, wurde eigens dieser Titel als Kategoriename gewählt um darunter alle Beiträge zu versammeln, die sich thematisch mit Anthropologie, Biopolitik und Genetik beschäftigen.
Autor: Mathilda Hus
3. Die hereditäre Realität
Unterschiedliche Veranlagung von Menschen und Populationen ist – ob man es mag oder nicht – die beste empirisch gestützte Erklärung für bestehende Ungleichheit. Wer heute den Stand der ehrlichen Forschung ausspricht, gilt als „rechtsextrem“. Wer mauert, blockiert, deplattformt und Transparenz unterdrückt, steht auf wissenschaftlich dünnem Eis.
Intelligenz (gemessen als IQ und allgemeine Intelligenz g) sagt in unserer westlichen Zivilisation Bildungserfolg, Einkommen, berufliche Stabilität und vieles mehr voraus. Disziplin und Pflichtbewusstsein sind ebenfalls entscheidend. Wer diese Forschung unterdrückt, erzeugt einen epistemischen Smog, in dem Ideologie die Lücken füllt. Die Bedeutung dieser Eigenschaften ist nicht universal – sie ist das Markenzeichen genau jener westlichen Gesellschaft, die wir selbst geschaffen haben.
Der erweiterte Phänotyp (Richard Dawkins) erklärt, warum: Menschen bauen ihre Umwelt nach ihrer eigenen Veranlagung. Historisch war der produktivste Gestalter dieser westlichen Lebenswelt der weiße Mann – oft hochintelligente, systemorientierte, leicht autistische Denker (Musk, Tesla, Zuckerberg, Newton, Kant). Ihre Schöpfungen sind der erweiterte Phänotyp ihrer Gene – und wer in dieser Welt leben will, muss deren kognitive Anforderungen erfüllen. Struktureller „Rassismus“ ist nichts anderes als die Zumutung einer Kulturwelt, die spezifische Eigenschaften fordert.
Linke, die strukturelle Benachteiligung beklagen, lehnen damit die geistigen Voraussetzungen der eigenen Lebensweise ab. Sie leben von der Substanz, die andere geschaffen haben.
Nur eine intellektuelle hereditäre Revolution – die offene Anerkennung genetischer Unterschiede – kann diesen Kreislauf durchbrechen.
4. Macht oder Überzeugung?
Viele werfen mir meinen Optimismus vor: Ideologen ließen sich nicht durch Fakten überzeugen. Selbst wenn man sie von der Erblichkeit überzeugte, würden sie sagen: „Die Natur ist ungerecht – wir müssen ausgleichen“ (siehe Kathryn Paige Harden).
Aber es geht gar nicht darum, überzeugte Wokeisten oder Profiteure der Gleichstellungsindustrie zu bekehren. Es geht darum, den normalen wahlberechtigten Bürger für ein realistisches Menschenbild zu gewinnen – und damit das krankmachende Narrativ „Ungleichheit = Schuld“ zu beenden.
Manche auf der Rechten glauben, die Gleichheitsideologie lasse sich nur durch rohe Macht oder heimliche Strategie besiegen. Ich widerspreche entschieden: Die Machtverhältnisse sind global klar gegen uns. Top-down ist keine realistische Option. Was wir brauchen, ist ein breites, dezentrales Verständnis in der Bevölkerung – Tausende, Zehntausende, die die Zusammenhänge begreifen. Ein unaufhaltsames Momentum kann nur dezentral entstehen, weil neurechte Eliten melonisiert oder korrumpiert werden. Elitäre Machtakkumulation von rechts wäre nicht nur unrealistisch – sie wäre kontraproduktiv. Wohin uns Dummheit und Hybris der NeuRechten bisher gebracht hat, sollte ausreichende Warnung sein.
5. Wahrheit, Mut und die Spirale des Schweigens
Unsere Eliten – links wie rechts – sind der Spiegel eines entmündigten Volkes: inkompetent, selbstherrlich, korrumpierbar. Solange ein falsches Menschenbild und Lügen dominieren, wird sich nichts ändern. Ersatzerklärungen (Islam, Schulen, patriarchale Familie) führen nur zu noch mehr Sozialingenieurwesen.
Ideen kommen zuerst – Macht folgt. Die Linke hat gesiegt, weil ihre Ideen in Universitäten, Medien und Behörden verinnerlicht wurden. Die Rechte kann nur siegen, wenn sie sich ein intellektuelles Fundament schafft. Wir brauchen dezentrale Herde, mutige Akademiker, eine breite Volksmasse, die frei denkt und Eliten auf Redlichkeit prüft. Die Spirale des Schweigens muss durchbrochen werden – durch Menschen, die bereit sind, einen Preis zu zahlen.
6. Psychologie und „Polite Society“
Die Mehrheit der gebildeten, rationalen Menschen ist noch immer progressiv. Antiintellektuelle Parolen führen nicht zur kulturellen Hegemonie – nur Überzeugung, Bildung und Aufklärung tun das. Wir sind Herdentiere: Wir signalisieren Tugend, orientieren uns an der Mehrheit, verwechseln Zugehörigkeit mit Wahrheit. Fehlgeleitete Höflichkeit ist der zweite große Blockierer: Niemand sagt ins Gesicht, dass Menschen und Gruppen sich veranlagungsmäßig unterscheiden – das wäre „nicht nett“. Aber Höflichkeit im Alltag ist kein Modell für existenzielle Fragen. Moralische Gleichheit aller Personen steht außer Frage – gleiche Würde, gleiche Rechte, gleiche Regeln - nicht aber identische Gruppen-Durchschnitte. Wer das verwechselt, erzeugt logische Widersprüche und muss zwangsläufig die empirische Realität leugnen.
Schweigen ist nie neutral. Wer genetische Gruppenunterschiede ausklammert, treibt empathisch Suchende in simple monokausale Rassismuserklärungen.
7. Paradigmenwechsel sind möglich
Heliozentrik, Evolutionstheorie, Ende der Planwirtschaft – große Umbrüche begannen in den Köpfen mutiger Menschen und überzeugten viele. Kipppunkte gibt es: Ab etwa 50 % beschleunigt sich die Konformität explosionsartig. Je mehr Licht auf das Thema fällt, desto klarer wird: Der Hereditarismus hält jedem kritischen Blick stand – jeder Blickrichtung. Wer de-plattformt, wegsieht oder schweigt, obwohl er es besser weiß, ist Teil des Problems. Eine rationale Informationskampagne über die Erblichkeit menschlicher Unterschiede ist längst überfällig. Sie wird nicht sofort siegen – aber wir müssen anfangen. Wenn wir die nächste Generation von Intellektuellen, Wissenschaftlern und Journalisten gewinnen, verliert die Linke ihre Machtbasis.
8. Gesinnungslogik vs. Verantwortungslogik
Gleichheit vor dem Gesetz schützt die Würde des Einzelnen. Politik auf Basis empirischer Gleichheit muss aber - um Gruppenergebnisse zu nivellieren – kontinuierlich - tief in Gesellschaft, Wirtschaft und Institutionen eingreifen. Quoten, ESG-Vorgaben, Diversity-Pflichten beruhen auf der stillschweigenden Annahme, Gleichheit der Fähigkeiten sei der Naturzustand. Sind die Ergebnisse trotzdem unterschiedlich, muss jemand schuld sein.
Hier zeigt sich der Kernkonflikt unserer Zeit: Gesinnungsethik misst Gerechtigkeit an Haltung und Absicht. Verantwortungsethik misst sie an Folgen und Realität. Gesinnungslogik korrespondiert mit stereotypisch weiblichen Mustern der Fürsorge und Kohäsion („Beziehung nicht gefährden“). Verantwortungslogik mit stereotypisch männlichen Mustern von Konflikt, Regeln und Ergebnis (Max Weber, Carol Gilligan). Beide sind legitim – aber in Wissenschaft, Recht, Infrastruktur und Sicherheit muss Verantwortungslogik dominieren.
Olaf Scholz formulierte 2002 als Generalsekretär den totalen Anspruch der absoluten Macht und Gesinnungslogik unverblümt: „Wir wollen die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern.“
9. An die GenossInnen
Liebe GenossInnen, wir sind am Ende. Euer Weltbild ist am zerstörerischen Ende. Ihr nennt es „Gleichheit“. Ich nenne es Uniformierung. Ihr sagt: „Equity und gleiche Chancen für alle.“ Ich höre: „Alle sollen gleich sein – nach unseren utopischen Maßstäben.“ Head Start, Frühförderung, Inklusion, lebenslange Begleitung – Milliarden fließen in Programme, die ein Ziel haben: die natürliche Schleife zu unterbrechen, in der ein Mensch lernt, sich seine eigene Umwelt zu bauen. Sobald die Gängelung wegfällt, sucht er sich genau die Welt, die zu seinem inneren Bauplan passt – der Wilson-Effekt tritt ein.
Das ist der empirische Beweis: Der Mensch ist kein formbarer Rohling. Er ist ein Subjekt. Ein Ziel an sich. Genau das ertragt ihr nicht. Denn wenn Menschen ihre Umwelt selbst wählen dürfen, ist euer Projekt tot. Dann braucht niemand mehr eure Institute, eure Beauftragten, eure „ganzheitliche Förderung von der Wiege bis zur Bahre“ - mit eurer Konsequenz: Die Kontrolle darf nie aufhören.
Deshalb marschiert ihr in den Transhumanismus – erst mit Förderplänen und Sozialpädagogen, später mit Chip und Skalpell. Der Mensch ist noch nicht fertig. Er muss vollendet werden. Nach euren Kriterien.
Das ist keine Befreiung. Das ist Versklavung im Namen der Gleichheit.
Die biologische Realität ist radikal dezentral. Multipolarität, Wettbewerb zwischen Individuen, Gemeinden, Völkern ist gelebte Freiheit. Der Wilson-Effekt ist die Unabhängigkeitserklärung des Individuums.
Euer Gleichheitswahn ist der Versuch der Gleichschaltung.
Aber die Wahrheit wird siegen. Nicht weil sie stärker ist – sondern weil sie wahr ist.
Und wenn ihr morgen wieder aufsteht und sagt: „Wir müssen nur früher, intensiver, lebenslänglicher…“, dann wisst ihr genau, was ihr tut: Ihr kämpft nicht gegen Ungleichheit. Ihr kämpft gegen die Freiheit des Menschen, er selbst zu sein.
10. Positive Vision – die natürliche Ordnung
Subsidiarität: Entscheidungen dort, wo sie anfallen – Familie, Dorf, Gemeinde, Stamm. Entscheidungen müssen lokal gefällt werden, wo dies nur immer möglich ist. Denn es sind diese Menschen, mit dieser Veranlagung, die sich ihre Umwelt bauen müssen – und die am Ende auch darin leben werden. Dass Menschen sich ihre Umwelt nach der eigenen Veranlagung bauen können, ist der ganze Sinn der Demokratie. In einer global-technokratischen Weltgesellschaft ist das nicht nur schwierig, sondern ganz unmöglich. Weil die Menschen, die dort zusammenleben müssen, genetisch schon viel zu unterschiedlich sind, als dass sie sich auf eine gemeinsame Umwelt einigen könnten, die allen entspricht. In der Weltgesellschaft ist immer irgendjemand das Opfer von Strukturellem Rassismus, man streitet sich nur darum wer.
Intergenerationsdenken statt kurzfristiger Ausbeutung. Nur solche Gemeinschaften, die durch eine gemeinsame Herkunft, durch genetische Ähnlichkeit miteinander verbunden sind, können auch wieder ernsthaft Generationenübergreifend denken. Wir erleben momentan eine Rentenkrise, die sich zum Generationenkrieg auszudehnen droht. In einer Gesellschaft aus anonymen Weltbürgern, in der niemand etwas mit seinem Nachbarn gemeinsam hat, ist sich aber jeder selbst der nächste. Was die Jungen der heute Alten Generation der Boomer vorwirft, das Prinzip: „Nach mir die Sintflut“, ist dort für jeden Einzelnen das einzig vernünftige. Denn die Weltgesellschaft ist die Gesellschaft aller und damit die Gesellschaft niemandes. Sie gehört niemandem, außer den Instituten und Behörden und NGOs, die sich darin eingenistet haben um irgendwie Gleichheit durchzudrücken. Nur unter Menschen die ihrer Natur nach zusammengehören kann eine Verständigung zwischen unterschiedlichen Interessen jenseits des bloßen Handels möglich sein.
Natürliche Hierarchien statt künstlicher Meritokratie. Das erfordert, dass wir die Unterschiede zwischen den Menschen, auch zwischen den Menschengruppen wirklich anerkennen und nicht versuchen, das Ungleiche gleich zu machen. Damit erhalten wir erst einmal auf einer ganz sachlichen Ebene die Funktionsfähigkeit unserer Strukturen, Institutionen und Unternehmen. Eine Gesellschaft, die nicht über jeden Leistungsunterschied beleidigt ist, kann auch erst wieder etwas Leisten. Sie ermöglicht erst jedem Einzelnen, der, im Rahmen seiner ihm mitgegebenen Möglichkeiten etwas aus sich und seinem Leben machen will, mit denen die sein Talent teilen gemeinsam etwas zu schaffen. Zuerst und vor allem den Raum, in dem dieses Talent gedeihen kann, ohne von Compliancevorgaben, Quoten und HR-Regularien an diejenigen angepasst zu werden, die diesen Raum nie hätten schaffen können.
Radikale Lebensbejahung: Ja zu Unterschieden, Hierarchie, Erbe, Fruchtbarkeit, Stärke und Mut. Schlußendlich müssen wir vor allem Lernen, wieder Ja zum Leben zu sagen. Das ist kein Kalenderspruch. Es ist auch das Ja zu allem Schmerz und allem, was das Leben hart macht. Es bedeutet mehr, als bloß eine unvollkommene Welt zu akzeptieren. Das machen die Konservativen und deshalb sind es die Linken, die die Welt der Konservativen verändern und die Konservativen sitzen daneben und jammern. Es bedeutet die Welt als ganzes zu sehen und zu sehen, dass sie gut und schön ist.