Die hereditäre Wende - Teil 3
Die hereditäre Wende ist ein längerer Beitrag von Mathilde Hus. Dieser wird in mehreren Abschnitten auf dieser Netzseite veröffentlicht. Um der Wichtigkeit dieses Themas gerecht zu werden, wurde eigens dieser Titel als Kategoriename gewählt um darunter alle Beiträge zu versammeln, die sich thematisch mit Anthropologie, Biopolitik und Genetik beschäftigen.
Autor: Mathilda Hus
2. Wachsende Entscheidungsmacht nicht gewählter Akteurskreise
Politische Leitlinien entstehen zunehmend in transnationalen Behörden, Expertengremien und privaten Konzernen. Diese Akteure besitzen faktische Gestaltungsmacht, ohne unmittelbare demokratische Verantwortlichkeit. Damit verschiebt sich die Legitimation von unten nach oben – von Bürgersouveränität zu Technokratie und „deep state“.
Die EU-Gesetzgebung – AI Act, Digital Services Act – verschiebt Haftbarkeit für Inhalte auf private Unternehmen. Plattformen handeln präventiv, um Bußgelder und Reputationsschäden zu vermeiden, was einen „Chilling Effect“ erzeugt: Selbstzensur durch Angst vor Regulierung oder gesellschaftlicher Ächtung. Die Folge: kein ausdrückliches Verbot, aber ein Klima der Übervorsicht, in den politisch sensiblen Themen systematisch entschärft oder ausgeblendet werden. OpenAI und andere mediale Plattformen operiert unter Compliance- und Haftungsdruck. Alles, was politisch oder historisch strittig ist, wird neutralisiert – nicht, weil es faktisch falsch wäre, sondern weil es kontrovers oder politisch riskant ist. Offensichtlich ist der Entscheidungsprozess was im Sprachraum erlaubt ist nicht demokratisch oder auch juristisch entschieden. „Harmlos, hilfreich, ausgewogen“ dient als rhetorische Legitimation, tatsächlich werden Wahrheit und Kontext entschärft. Streit und Nuancen – Grundpfeiler demokratischer Öffentlichkeit – werden so limitiert.
Europa, sensibilisiert durch totalitäre Erfahrungen im 20. Jahrhundert, erlebt nun eine technokratische Version: Schutz wird rhetorisch überhöht, der Diskurs sterilisiert, die Realität zentral, undemokratisch und regierungskompatibel gefiltert. Zensur ohne Zensor: formal rechtlich legal, praktisch jedoch ein System der vorauseilenden Anpassung, das kontroverse Wahrheiten eliminiert und regierungsnahe Meinungsmonopole schafft.
3. Kulturelle Verschiebungen zu emotional-moralischer Politik
Statt einer nüchternen, funktionalen eher konfliktfreudigen, männlichen Verantwortungsethik dominiert zunehmend eine Form moralisch aufgeblasener, emotional strukturierter Gesinnungsethik. Das führt zu sozialem Konfliktvermeidungsverhalten und einer Priorisierung manipulativer und ausgrenzender Maßnahmen über strukturelle Problemlösung.
Wokeness ist Girlifizierung und kein zufälliges Modephänomen, sondern Ausdruck einer strukturellen Feminisierung und Infantilisierung zentraler Institutionen. Gemeint ist, dass die weibliche demografische Präsenz, weibliche Gruppenlogik und Normen setzt. Das stellt einen fundamentalen Funktionswechsel in Medien, Justiz, Wissenschaft, Politik und Verwaltung dar. Die Konsequenzen sind tiefgreifend: Konfliktvermeidung, Abwertung regelbasierter Kritik, Politisierung moralischer Urteile, Priorisierung von Empathie, Inklusion und Sicherheit über Leistung, Risiko und Hierarchie greifen Raum.
Diese Veränderungen sind systemisch und institutionell, nicht individuell: Sie treten auf Gruppenebene auf und formen dauerhaft Entscheidungs-, Debatten- und Innovationskulturen. Die demografische Verschiebung erzeugt eine substanziell feminisierte Kultur, die Widerstand, Dissens oder harte Fakten zunehmend delegitimiert. Junge Frauen, die das heimische Kinderzimmer mit Sicherheitselektrosteckern versehen, bauen als Universitätsprofessorinnen „save spaces“ für Studenten. Frau baut Ihre Umgebung eben nach Veranlagung. Laut Statistischem Bundesamt lag der Anteil weiblicher Professorinnen 2023 in Deutschland bei 29 %. Barbara hieß (2018) die Berliner Polizeipräsidentin. Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) waren im Studienjahr 2023/24 764.857 von insgesamt 1.420.672 Studenten weiblich. Dissens wird nun als Angriff auf die Moral bewertet, offene Auseinandersetzung als unmoralisch gebrandmarkt. Beispiele zeigen dies: Larry Summers 2005, Title-IX-Verfahren, #MeToo-Übertragungen, §188 StGB – in allen Fällen dominierte Empathie- und Betroffenheitslogik über rationales, regelbasiertes Vorgehen.
Helen Andrews beschreibt die Situation in den USA wie folgt: Der Einfluss der Frauenquoten auf Institutionen wurde in den USA seit etwa 2010 richtig spürbar wurde (in Europa war das etwa 2020). Ab einem Anteil von rund 30 % Frauen in Schlüsselpositionen, beginnt nach ihrer Analyse ein Umbruch – und Wokeness entfaltet volle Wirkung. Heute liegt dieser Anteil in amerikanischen Universitäten bei über 50%.
Frauen machen Institutionen „weiblicher“, insbesondere durch typische weibliche Verhaltensmerkmale wie Konfliktvermeidung. Wie ich ist sie der Ansicht, dass Frauen ihre Umgebung- unwillkürlich gemäß ihrer Veranlagung gestalten: Professorinnen schaffen „Safe Spaces“, statt Raum für scharfen Wettbewerb und aggressive Debatte. Polizeiführerinnen gehen Konflikten aus dem Weg, weil sie tendenziell harmonieorientierter sind. Juristinnen urteilen fürsorglicher und emotionaler, Grenzbeamtinnen lassen Gnade vor Recht walten und ignorieren dabei geltendes Gesetz.
Für Andrews ist dieser Wandel unvermeidlich: Sobald Frauen dominieren, prägen sie Institutionen auf ihre Art. Es sei unmöglich, Frauen in Institutionen zu haben – und gleichzeitig traditionelle, „männliche“ Funktionslogiken wie rationale Distanz oder sachliche Härte aufrechtzuerhalten. Demographie ist eben Schicksal. Andrews wohl kontroverseste These lautet: Institutionen leiden unter weiblicher Führung, weil ihre grundlegende Funktion auf männlich konnotierten Eigenschaften abgestimmt sei – Rationalität, Sachlichkeit, Konfliktlösungsfähigkeit und Unaufgeregtheit. Solche Funktionen würden unter einer Führungskultur, die stärker auf Empathie, Fürsorge und moralischer Sensibilität basiert, systematisch geschwächt.
Die Folge ist systematische Schwächung von Rechtsstaatlichkeit, Debattenfreiheit, wissenschaftlicher Integrität und Innovationskraft. In der Wissenschaft wird Wahrheitssuche zugunsten moralischer Orthopraxen unterdrückt. Forschung wird normativ gelenkt, Abweichung sanktioniert. In der Wirtschaft verhindern überregulierte HR- und Compliance-Systeme risikoreiches, innovatives Handeln. Institutionen werden homogen, diskursive Spannkraft geht verloren, Leistungsfähigkeit sinkt. Die zentrale Mechanik ist klar: Sobald weibliche Mehrheiten erreicht werden, setzt sich gruppenlogisch eine neue Norm durch. Dies ist kein hypothetisches Risiko, sondern empirisch beobachtete Dynamik in zahlreichen Schlüsselbereichen. Die Folgen sind keine „weichen sozialen Veränderungen“, sondern existenzielle Gefährdung der Funktionsfähigkeit westlicher Institutionen, auf denen Rechtsstaat, wissenschaftliche Wahrheit und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit beruhen.
Zahlreiche robuste Befunde aus Psychologie, Verhaltensökonomie und Intelligenzforschung zeigen, dass sich Frauen und Männer systematisch und kulturübergreifend in Präferenzen, Persönlichkeit und kognitiver Verteilung unterscheiden. Frauen sind im Mittel stärker menschenorientiert (People-Interests), Männer stärker sach- und technikorientiert (Things-Interests) – eines der stabilsten Geschlechtsunterschiede überhaupt (Su et al., Psychological Bulletin, 2009). Frauen zeigen geringere Risikobereitschaft und Wettbewerbsneigung (Byrnes et al., Psychological Bulletin, 1999; Niederle & Vesterlund, QJE, 2007) und liegen in den Big Five kulturübergreifend höher in Neurotizismus und Verträglichkeit (Schmitt et al., Journal of Personality, 2008; >50 Kulturen).
Parallel dazu unterscheiden sich die Geschlechter nicht nur im Durchschnitt, sondern in der Streuung. Männer weisen nachweislich eine größere Varianz in kognitiven Leistungen auf, was zu mehr Männern an beiden Extrempolen führt – sowohl sehr niedrige als auch sehr hohe Werte. Dieser Befund ist wiederholt repliziert: Hedges & Nowell (Science, 1995) in nationalen US-Stichproben; Johnson, Carothers & Deary (Intelligence, 2008) in schottischen Vollerhebungen; Arden & Plomin (Intelligence, 2006) bereits im Kindesalter. OECD/PISA-Daten bestätigen das Muster global: Mittelwerte oft ähnlich, aber Extremwertverteilungen stabil unterschiedlich. Die größten, verlässlichsten Geschlechtsunterschiede finden sich damit in Interessen (People–Things), Risikobereitschaft, Wettbewerbsverhalten und kognitiver Varianz. Diese Muster sind repliziert, kulturübergreifend und zeitstabil – und bilden eine Grundlage realer geschlechtsspezifischer Unterschiede in Berufswahl, Leistungsspitzen und institutionellen Präferenzstrukturen.
4. Die Entkopplung von Sein und Sollen
Eine normative Moral wird verabsolutiert, ohne Rückbindung an empirische Realität. Das „Sollen“ fällt von einem gottlosen Himmel in Form einer moralisierenden Vernunft und das abstrakte, absolute, universalistische Ideal, erhebt sich über das konkrete lokale „Sein“. Sätze wie „naturalistischer Fehlschluss“ führen zur Beweislastumkehr. Nicht der einzelne Mensch, der irgendeine ethische Forderung aufstellt, muss sich rechtfertigen. Auf einmal muss es die Natur, die das Gewicht von Millionen Jahren Evolution hinter sich hat, sich rechtfertigen. Dabei hat auch Ethik eine evolutionäre Geschichte. Mit seltsamer Selbstgewissheit urteilen Ideologen und kenne nicht einmal ihre infertile Irrelevanz. Wird die Realität dem Ideal nicht gerecht, entsteht eine Haltung, die das Faktische als defizitär, fehlerhaft oder sogar verzichtbar betrachtet. Die Abwertung des Wirklichen zugunsten eines idealisierten Moralabsoluts führt letztlich zur Lebensmüdigkeit.
Politik wird auf einem Menschenbild betrieben, das wissenschaftlich längst nicht mehr haltbar ist. Die empirische Evidenz ist eindeutig – doch das politische Narrativ formuliert eine substanzielle Gleichheit, die nicht existiert. Warum ist der Wille so groß, die Realität, Biologie, Natur – systematisch zu ignorieren oder gar zu dekonstruieren? Wen stört die menschliche Natur, unser Sein, das sich eben nicht beliebig neu erfinden lässt.
Statt des realen Seins hat sich ein moralisch aufgeladener Entwurf durchgesetzt, der das Sollen vom Sein unabhängig macht. Wer führt das Informationsregiment, welches gezielt Wunschdenken mit Realität verwechselt? Und wem nützt die Gleichheitsfiktion? In Richtlinien, Leitlinien und Quoten verankert, wirkt die Gleichheitsbehauptung normativ, weil sie politisch und moralisch gewollt ist. Hinter der Gleichheitsfiktion steht also mehr als Moral: Es stehen da Interessen und Macht. Eine ganze Sozialindustrie lebt unter anderem von den so zu erschließenden Ressourcen und der mit der Fiktion verbundenen Legitimation.
Historisch glaubte man nicht daran, dass Menschen vor Gott, geschweige denn vor dem Gesetz, gleich wären. Die Gleichheit war ein Projekt, nicht ein Zustand der Welt. Gute Absicht – Gesinnung ersetzte heute zunehmend Verantwortung. Ein Ideal, welches gegen Natur und Realität argumentiert, erzeugt nicht Gerechtigkeit, sondern Illusion – und verlangt am Ende die Umformung des Menschen selbst.
Wer das Sollen vom Sein ablöst, trennt es aus jedem natürlichen Fundament heraus – und erzeugt damit zwei unlösbare Probleme:
Erstens: Woher stammt dieses abstrakte moralische Gebot? Wer Moral aus einem schwer fassbaren „reinen Vernunftgebot“ ableitet, importiert Normen aus dem Nichts. „Natürlicher Fehlschluss“ ist ein Taschenspielertrick, denn die Beweislast liegt bei jenen, die ein solches körperloses Sollen behaupten – nicht bei denen, die Moral aus Evolution, Lebenswirklichkeit und vielleicht sogar aus einem göttlichen Schöpfungsentwurf ableiten. In der Genesis wiederholt sich Gott nach jedem Schöpfungsabschnitt. Gott betrachtete sein Werk und befindet es als „gut“. In der Lutherbibel, 1912, heißt es „Und Gott sah, daß es gut war.“ Genesis 1,31 – nach Erschaffung des Menschen, ausdrücklich: „Und siehe, es war sehr gut.“ Wer es besser weiß, muss sich großartig überlegen fühlen!
Zweitens: Ein Sollen, das nicht im Sein verankert ist, wird zwangsläufig feindlich gegenüber dem Wirklichen. Wenn Norm und Natur auseinanderfallen, beginnt die Norm, das Leben selbst als Mangel zu empfinden. Das Ideal ist absolut – die Welt ist es nicht. So entsteht aus moralischer Abstraktion die Illusion der Optionalität der Realität: Wenn das reale Leben den Ansprüchen der reinen Vernunft nie genügt, erscheint das Nichts als das reinere, schmerzlosere Ideal. „Nirwana, ich komme“ – das ist der letzte Schluss einer Ethik, die Unzulänglichkeit und Schmerz vermeiden will, indem sie das Leben selbst überwindet.
Die reine Vernunft, das Ideal, die Ideologie arbeiten am Diesseits, da stört ein Gott. Das Ergebnis ist eine Spiritualität ohne Gott, eine Moral ohne Naturgrundlage und eine Politik, die ihre Maßstäbe nicht mehr aus dem konkreten Gewordenen, sondern aus dem Unkörperlichen bezieht – und deshalb zwangsläufig lebensfeindlich am Lebendigen scheitert.
Wenn die empirische Gleichheitsbehauptung also nicht stimmt, WAS folgt daraus?
Männer und Frauen sind unterschiedlich. Populationen sind fundamental verschieden und Unterschiede in Präferenzen, Bedürfnissen, Eigenschaften und Fähigkeiten prägen unsere Institutionen, Staatsfunktionen und Zivilisationen. Was bewirkt die Dekonstruktion?
Wenn die empirische Gleichheitsbehauptung nicht zutrifft, geraten wir in einen endlosen Teufelskreis. Versuche, die real existierende Ungleichheit „wegzuregulieren“, führen zwangsläufig zu immer stärkerem Eingreifen in alle Lebensbereiche.
1. Zunehmende regulatorische Eingriffe eines übergriffigen Systems.
Wenn verschiedene Menschengruppen nicht gleich sind, ihre Gleichheit aber ideologisch vorausgesetzt wird, kommt man zu der Überzeugung, dass alles gut wird, sobald man alle Unterschiede erst einmal beseitigt hat. Doch diese Maßnahmen können nie liefern, – also müssen sie immer weiter verschärft werden. Es ist wie bei den Kommunisten, die ständig neue Saboteure suchen, um zu erklären, warum ihr „großer Sprung nach vorn“ nicht funktioniert. Die empirische Gleichheitsbehauptung ist unhaltbar. Ein großer Teil der beobachtbaren Unterschiede zwischen Menschen und Menschengruppen beruht auf verschiedenen Anlagen und diese lassen sich nicht wegregulieren. Die Datenlage ist überwältigend. Es gibt wirklich NICHTS Substanzielles, was die Gleichheitsdoktrin heute noch rechtfertigt. Aber überall wird man ermahnt, dass es besser wäre auf Seiten der guten Menschen zu irren, als riskant eine Ungleichheitsthese zu vertreten: Ist man sich nicht der Konsequenzen bewusst, die das Pochen auf Gleichheit ohne Grundlage haben wird? Es ist das Ende unserer Zivilisation und der unwiederbringliche Verrat an unseren Kindern.
Die Forderung nach moralischer Gleichheit klingt ja vernünftig. Jeder hat das Recht zur Entfaltung seines Potenzials! Doch wenn diese Forderung auf einer Gleichheitsfiktion basiert, dann führt sie letztlich zum totalen Übergriff eines Staates und mittelbar zum Wokismus.
2. Destruktion und Rückabwicklung unserer Zivilisation
Wokismus ist die infantil-weibisch-wütende und endlose Suche nach Schuldigen. Aber selbst wenn heute manche Ausdrucksform des Wokeismus abebbte, blieben doch die gravierendsten zivilisationsgefährdenden, lebensfeindlichen Aspekte der heutigen Regularien bestehen. Politik wird auf Grundlage dieses falschen Menschenbildes gemacht und ist im Begriff die Menschheitsgeschichte nachhaltig rückabzuwickeln. Marker dieser Fehlentwicklung sind: Individualisierung und Vereinsamung, Entmaskulinisierung und Geburtenrückgang, Normalisierung psychischer Abweichungen, Naturentfremdung und exzessive Technisierung, durchdringende Systematisierung, und der wahnwitzige Glaube seine eigene Identität ablegen und anders frei wählen zu können. Hysterische Empfindlichkeit führt letztlich zu Insensitivierung und Lebensmüdigkeit. Allein der Blick auf das biologische Fundament kann die Gravitas der Entwicklung erleuchten und möglicherweise aufhalten.
Die hereditäre Wende
Wokeismus ist nicht nur fatal für die Entwicklung unserer Gesellschaft – Wokeismus unterbindet auch jeden wissenschaftlichen Diskurs. Ohne hereditäre Wende sehe ich keine Lösung: Erst wenn allgemein akzeptiert ist, dass die Gleichheitsbehauptung empirisch falsch ist, verliert die Politik auf Basis eines falschen Menschenbildes die intellektuelle und moralische Grundlage. Der Kampf ist dann nicht gewonnen – denn er ist ein Verteilungs- und Überlebenskampf. Allein die offene Austragung des Konfliktes ist ein Vorteil. Nur so lernen wir unsere Kraft und die der Feinde wirklich kennen. Guerillataktik, „deplattforming“, Manipulation, „gossip girl-methoden“ und Rufmord sind die feigen weibischen Waffen, derer die uns entwaffnet und verwirrt halten wollen. Das sind neue Rechte genau wie alte Linke. Wir kämpfen am besten mit offenem Visier. So erkennen wir Feind und Freund und können uns endlich auf unsere ureigenen Stärken berufen. Ohne gedankliche Wende bleibt alles beim Alten: Die Linken kritisieren die Ungleichheit und wollen sie beseitigen. Die feige Rechte und Konservative distanziert sich, denunziert, diffamiert und versteckt sich feige dabei. Es ist wie eine Autoimmunkrankheit – die unsere besten Eigenschaften und Energien gegen uns selbst richtet. Konservative und Rechte lehnen Gleichmacherei ab, bestreiten aber, dass Ungerechtigkeit überhaupt existiert. Woher Unterschiede kommen, können Konservative nicht sagen. Sie haben keine Argumente oder Handhabe, denn auszusprechen, dass Ungleichheit unter anderem auf natürlichen Unterschieden zwischen Menschen beruht - ist tabu.
1. Konservative verraten ihre eigenen Interessen und ihre Nachkommen.
Unser ganzes Dilemma verdanken wir letztlich den Konservativen und neuen Rechten, die sich selbst und ihre Kinder verraten haben. Sie sind heute konsequent in der Verneinung der Realität. Natürlich verlieren sie damit jeden politischen Kampf. Die Linke setzt sich durch.
Linke Politik fordert immer Gleichstellung um jeden Preis, auch wenn es am Ende allen schlechter geht. Funktionsfähigkeit des Staates, Wettbewerbsfähigkeit, Leistung spielen keine Rolle. Echte Fürsorge für Schwache und Behinderte ist selbstverständlich ein Merkmal menschlicher Gesellschaften – schon Neandertaler pflegten ihre Kranken intensiv (Shanidar 1, Old Man von La Chapelle, das Kind mit Down-Syndrom). Aber diese Fürsorge hat nichts mit globalem Dauer-Sozialtransfer zwischen Populationen, mit Kolonialisierung zum „Fortschritt“ oder Missionierung zu tun.
Deshalb sind es gerade – oder besser: ausschließlich – Rechte und Konservative, für die Begriffe wie „Barriereabbau“, „Anschubhilfe“ und das gesamte Gleichheitsnarrativ überhaupt relevant sind. Die Gleichheitsfiktion wurde erfunden, um genau sie mundtot zu machen und ihren Widerstand zu brechen. Konservative wissen, was ein Haushalt kostet, was Arbeit bedeutet, welche Leistung den Staat trägt – und sie denken und fühlen für die Gemeinschaft. Genau deshalb lassen sie sich durch die Gleichheitsfiktion so hervorragend manipulieren und steuern. NeuRechte folgen futterneidischen Flintenfrömmlern und zahlen für deren perfides Geschäftsmodel. Wer auf kurzsichtige selbsternannte Pharisäer setzt, ist Teil der Dekonstruktion unsere Zivilisation.
2. Der Gleichheitsversuch und seine Folgen
Wie begründet man die Ungleichheit im Ergebnis, wenn man sagt: „Schwarze, Migranten, etc. haben doch die gleichen Chancen, wie alle anderen auch. Natürlich setzen sich dann jene durch, die einfach die Augen aufmachen und die Tatsache feststellen, dass unterschiedliche Gruppen in unserer westlich-zivilisierten Welt nicht dieselben Erfolge erzielen. Diese fordern dann, die Welt solle durch eine Vielzahl sozialer, politischer und rechtlicher Eingriffe ausgeglichen werden – mit dem Ziel, Ergebnisgleichheit zu erreichen. Dieser Versuch hat zwangsläufige Konsequenzen:
Er führt notwendig zu einem autoritären, übergriffigen Staat. All diese Programme erfordern einen riesigen Apparat, der bis ins Privateste eingreift.
Die produktiven Kräfte einer Gemeinschaft werden zu Sklaven einer Koalition aus angeblich Benachteiligten und einer gigantischen Sozialindustrie.
Eine ganze Industrie lebt inzwischen von der Aufrechterhaltung dieser Gleichheitsfiktion. In Behörden, Universitäten, NGOs, Medien und Konzernen haben sich Tausende Posten und Programme etabliert, deren Existenz allein von der Unterstellung systemischer Ungleichheit abhängt. Diversitätsbeauftragte, Gleichstellungsämter, Sensibilisierungstrainings und staatlich geförderte Projekte bilden ein Netzwerk ökonomischer Interessen. Diese Umverteilungs- und Empörungsindustrie hat keinerlei Anreiz, ihre eigene Existenzberechtigung jemals zu hinterfragen. Wokismus ist nicht nur Ideologie– er ist vor allem ein Geschäft.
Gleichzeitig zerstört dieser Versuch unsere Zivilisation von innen:
Wo natürliche Ungleichheit herrscht, soll technisch ausgeglichen werden. Das Ergebnis ist Abhängigkeit – nicht mehr von Gott, Natur oder Schicksal, sondern von Pharma, BigTech und dem Staat.
In der Identitätspolitik wird „Du kannst alles sein“ zur Wahllosigkeit. Traditionelle Zugehörigkeiten werden mutwillig zerstört. Die Vorstellung, der Mensch sei im Kern austauschbar und soziale Bindungen seien beliebig, führt zur fortschreitenden Vereinzelung des Individuums.
Gleichzeitig werden biologische und psychologische Grundbedürfnisse systematisch genutzt, um Menschen zu lenken – durch Nudging, emotionale Manipulation und die Umdeutung von Begriffen. Menschen werden aus gewachsenen, sinnstiftenden Netzwerken herausgelöst und je nach politischem oder wirtschaftlichem Bedarf neu sortiert. Verantwortung, Solidarität und moralisches Urteilsvermögen erodieren.
Bewusstsein und Gewissen sind keine Eigenschaften isolierter Einzelwesen. Sie entstehen in Gemeinschaft, wachsen aus langfristigen, kulturell geprägten Systemen und beruhen auf stabilen sozialen Strukturen – teils populationsspezifisch, teils populationsübergreifend. Wer diese grundlegenden Muster leichtfertig auflöst – etwa die komplementären Rollen von Mann und Frau, zerstört das Fundament der Menschheitsentwicklung und unserer arbeitsteiligen Zivilisation. Wir sind im Begriff, aus vorgeblicher Gewissenhaftigkeit unser Gewissen abzuschaffen. Wenn das Sollen nicht mehr im Sein verwurzelt ist, entstehen Ziele, die völlig losgelöst vom wirklichen Leben sind. Solche Ideale richten sich letztlich gegen das Leben selbst. Die Lebensverneinung ist keine Nebenwirkung – sie ist die logische Konsequenz.