Wichtig ist, was bleibt

Die Früchte der NATO-Einkreisung

Autor: Frank Kraemer

Es ist Krieg. Eine Situation, bei der es bekanntlich nur Verlierer gibt. Zumindest unter den direkt Beteiligten. Ein Merkmal von Extremsituationen ist das plötzliche Auftauchen irgendwelcher Experten. Jeder meint, teils auch ohne historische Vorkenntnisse, das Geschehen in der Ukraine vollumfänglich und präzise einschätzen zu können. Die Emotionen kochen hoch und jeder meint, sich aus unterschiedlichen Gründen auf eine der beiden Seiten schlagen zu müssen. Die einen sind die sogenannten Putinversteher, die anderen die Kollaborateure der NATO und der USA. Diese grobschlächtige Unterteilung wird der Realität in keiner Weise gerecht, spiegelt dafür die emotionale Aufgeladenheit wider. Doch tut man der ein oder anderen Seite tatsächlich einen Gefallen, wenn man sich einfach mitreißen und vereinnahmen lässt? Dieser Frage möchte ich in diesem Artikel nachgehen.

Die Informationssituation ist derart konfus, dass es schwerfällt, zu konkreten Begebenheiten Stellung zu beziehen. Wie im Irak- und Syrienkrieg tauchen im Mainstream Fotos aus anderen Konflikten auf und werden uns als aktuelles Kriegsgeschehen verkauft. Aus diesem Grunde werde ich den Konflikt aus einem anderen Blickwinkel und mit mehr Abstand betrachten.

Zuerst fällt eine historische Parallele auf. Die Situation ähnelt der zum Beginn des ll. Weltkrieges. Damals begann alles als Konflikt zwischen dem Deutschen Reich und Polen. Durch Bündnisse ist ein Weltkrieg entstanden. England und Frankreich konnten es kaum erwarten, endlich in den Krieg einzutreten, um den Wirtschaftskonkurrenten Deutschland auszuschalten. Heute sind es Russland und die Ukraine, welche sich einen regionalen Konflikt liefern. Das Potential zum Weltenbrand liefert ein Kriegsbündnis, welches das Kürzel NATO trägt und bei dem maßgeblich die USA die Fäden ziehen. Somit droht eine Verstrickung des NATO-Mitglieds Deutschland, welches bekanntlich ohne Friedensvertrag und einer nachteiligen Feindstaatenklausel in diesen Krieg mit Russland reingezogen wird. Die Auswirkungen können fatal sein und wären auch noch vom Völkerrecht gedeckt. Die brd-Außenministerin Annalena Baerbock stammelt bereits ihre blinde Kriegsrhetorik ab. Selbstredend wieder mal nicht fehlerfrei.

Wieder einmal haben es die USA geschafft, geostrategischen Nutzen aus einem Konflikt zu ziehen, der auf einem anderen Kontinent ausgetragen wird. Das wird unverhohlen ausgesprochen. So lässt uns die Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten, Kamala Devi Harris, auf der Münchner Sicherheitskonferenz wissen: "Unsere Truppen werden nicht geschickt, um zu kämpfen, aber um jeden Zentimeter des NATO-Territoriums zu verteidigen." Wo da der genaue Unterschied liegen soll, verrät Harris nicht. Zumal sich das NATO-Territorium ständig erweitert. Vor allem Richtung Russland, was man angeblich nie vorhatte. Zumindest gab der damalige US-Außenminister James Baker Gorbatschow in Moskau am 9. Februar 1990 dieses Versprechen, welches allerdings aber niemals schriftlich festgehalten wurde. Ob schriftlich oder nicht spielt am Ende keine Rolle. Verträge verlieren für die USA ihre Gültigkeit, wenn sie keinen Nutzen mehr für eben jene Nation haben, die ihren Herrenmenschengestus in die Staatsphilosophie des Exzeptionalismus gegossen hat.

Auf der eben schon genannten Münchner Sicherheitskonferenz, an der Russland übrigens nicht teilnahm, wurde so einiges bemerkenswertes gesagt. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ließ die Welt folgendes wissen: "Wenn das Ziel des Kreml (sic!) ist, weniger NATO an den Grenzen zu haben, bekommen sie mehr NATO. Wenn sie die NATO spalten wollen, bekommen sie eine umso stärkere, geeinte NATO." Da stellt sich die Frage, wie Russland eigentlich handeln kann, ohne der NATO ein Ärgernis zu sein? Gäbe es im Umkehrschluss weniger NATO, wenn Russland mehr NATO wünscht? Wohl kaum. Deshalb stellt sich für mich persönlich auch nicht die Frage, ob nun Russland oder die Ukraine der Bösewicht ist, sondern wer eigentlich der lachende Dritte ist. Die Frage dürfte hiermit beantwortet sein.

Eine Perle der Beschwichtigung bezüglich etwaiger Lieferengpässe für Gas, sollte Russland als Lieferant wegfallen, lieferte „Flintenuschi“ von der Leyen. Japan und Südkorea würden notfalls Schiffe mit Flüssiggas Richtung Europa schicken. Wie da die Klimabilanz aussieht, fragen wir an dieser Stelle besser nicht. Ist in diesem Falle auch nicht so wichtig. Wenn es um Geopolitik geht, soll sich das Klima mal nicht so haben. Frackinggas aus den USA steht übrigens ebenfalls bereit und wartet nur darauf, überteuert die Energiepreise in Europa weiter nach oben schnellen zu lassen.  Wie gutmütig von den USA auszuhelfen, wenn Russland gerade unpässlich ist und Nord Stream 2 nicht zum Einsatz kommt, bzw. auf Geheiß der USA nicht zum Einsatz kommen darf.

Die russische Rhetorik von der „Entnazifizierung" der Ukraine stößt vielen deutschen Nationalisten sauer auf. Und das zu Recht, erinnert diese Wortwahl an die wahnwitzigen Ideen der Bolschewisierung samt Massenmord an unschuldigen Menschen. Gulags und Vernichtungslager der Kommunisten folgten dieser antifaschistischen Losung. Putin bedient somit eine sowjetische Tradition, ohne in ein typisch kommunistisches Raster zu passen, wohl aber in das eines völkerschluckenden Machthabers.

Der Kampfeswille der Ukrainer imponiert mir. Das Bekenntnis zur eigenen Nation, der gelebte Nationalismus und die Tapferkeit sind wichtige Werte, die in der modernen Welt selten geworden sind. Ihnen gehört unsere Sympathie. Sie zeigen den Kontrast zu jenen jungen Männern, die wie Feiglinge über das Mittelmeer schippern und als sogenannte Flüchtlinge den Weg in die soziale Hängematte suchen. Die sich als harte Typen aufspielen, weil sie hier auf degenerierte und verweichlichte Westler treffen. An der ukrainischen Härte würden sich diese frechen Siedler die Zähne ausbeißen. Bei den Russen sähe das mit Sicherheit genauso aus. Ich kann die Sympathie für die tapferen Ukrainer verstehen, die das verkörpern, was in unserer Seele brennt. Sie wurden gleich zweimal verraten. Zum einen durch die Lockungen des Westens, zum anderen von der vom Westen installierten ukrainischen Regierung.

Putin auf der anderen Seite treibt eine imperialistische Politik an, ähnlich die der USA, wenn auch nicht ganz so plump. Er ist der Präsident Russlands und handelt im Interesse Russlands, ganz im Gegensatz zu den brd-Politdarstellern, die als Sprechpuppen der USA und NATO agieren. Bevor die Ukraine an die EU gekettet wird, will er sie selbst unter Kontrolle halten. Als ex-KGBler ist er alles andere als ein Unschuldslamm. Aber mal unter uns. Welcher Machthaber oder Politiker ist das schon?

Die Hoffnungen, Putin würde Deutschland in die Souveränität führen, kann man als Träumerei abtun. Weder Trump noch Putin werden Deutschland befreien. Das könne wir nur selbst schaffen. Einen moralischen oder messianischen Beweggrund, sich auf die Seite Russlands zu stellen fällt also weg. Ersterer Grund bleibt zumindest den Ukraineunterstützern vorbehalten. Oder doch nicht? Der Konflikt zieht sich bereits seit 2014 und forderte auf beiden Seiten viele Opfer. Im Donbass wurden bis zu 14 000 Menschen getötet. Die meisten waren Opfer der ukrainischen Armee.

Wie so häufig im Leben, empfiehlt es sich auch hier, einen kühlen Kopf zu bewahren. Der beste Krieg ist immer noch der, der nicht geführt wird. Weder Russland noch die Ukraine können als wirkliche Gewinner aus dem Konflikt hervorgehen. Russland will mit der EU Handel treiben und seine Rohstoffe verkaufen. Die Amerikaner wollen das nicht. Russland in einen Krieg zu verwickeln hingegen schon. Dazu opfert man gerne die Ukraine und ködert diese mit ihrem Wunsch nach Souveränität. Sollte es zu einem bewaffneten Konflikt kommen, wird sich die Ukraine wohl oder übel in den Klauen von EU und NATO wiederfinden. Vorausgesetzt, es bleibt nach einem Atombombenkrieg überhaupt noch etwas übrig. So naiv, zu glauben, die sogenannte westliche Wertegemeinschaft würde aus rein humanitären oder gar philanthropischen Gründen an der Seite der Ukraine stehen, wird niemand sein. Als Nachkriegsbereicherung stünde dann der Ukraine eine gehörige Dosis Verwestlichung ins Haus, inkl. Familienvernichtung, Genderwahnsinn, Klimaendzeitsektentum und der Installation antiweißer Schuldnarrative. Darüber muss sich jeder im Klaren sein. Es sei denn, die Ukrainer haben für ihre Unabhängigkeitsbestrebungen einen sehr guten Plan, um nicht von der einen Okkupation zur nächsten zu wandeln. Es wäre wünschenswert.

Aus den hier genannten Gründen kann ich die Interessen beider Seiten nachvollziehen. Als Nichtrusse und Nichtukrainer wünsche ich mir nur, dass dieser Konflikt endet und alle Beteiligten erkennen, dass der einzige Sieger wieder mal die westlichen Demokratien als lachende Dritte sein werden. Diese angebliche Wertegemeinschaft, die sich selbst Orden der Menschlichkeit anheftet, die Moral gepachtet zu haben scheint und dabei doch nur so versessen auf Kulturexport, Ausbeutung und Vernichtung des Natürlichen ist, wie ein übergewichtiges Kind nach einem Stück Torte.

100 Milliarden Euro werden nun für die total runtergewirtschaftete Bundeswehr locker gemacht. Schon verwunderlich, wo all das Geld plötzlich herkommt. Im Grunde ist das ja nicht schlecht, seine eigene Wehrhaftigkeit wieder aufzupolieren. Aber doch bitte nur dann, wenn es dem Schutz der eigenen Landesgrenzen und der eigenen Sicherheit dient, und nicht um sich hochgerüstet für fremde Interessen verheizen zu lassen. Die Rechte in Deutschland muss eines erkennen: Putinversteher und NATO-Kollaborateure, um es mit den Kampfbegriffen der jeweiligen Seite zu benennen, sorgen für weitere Zwietracht unter eigentlich Gleichgesinnten. Dieser Krieg ist nicht nur ein Ausbluten von Russen und Ukrainern, um den Osten zu plündern und die US-Hegemonie aufrecht zu erhalten, sondern gleichzeitig eine Ablenkung und Beschäftigung aller Außenstehenden. Es soll weiter verheerend wirken und die Völker mürbe machen, um am Ende nach einer starken Ordnungsmacht zu rufen. Diese steht schon in den Startlöchern und besteht aus transhumanistisch gesinnten Privatunternehmen, die es offen aussprechen und im Windschatten des Weltwirtschaftsforums die neue Weltordnung einläuten wollen.

Erneut schwächt man durch Teilung den Widerstand gegen das Corona-Regime und seine giftigen Tentakel. Während die Welt auf die Ukraine schaut, geht es weiter mit Masseneinwanderung, der Einführung des Impfzwangs, Vernichtung von Kinderseelen, der Abschaffung des Bargeldes und der Eliminierung unserer Freiheit. So überflüssig der Bruderkrieg zwischen Ukrainern und Russen auch ist, so sinnlos die Opfer auf beiden Seiten sind, genauso nutzlos ist es, unsere Kraft und Einigkeit für einen Konflikt zu opfern, der knapp 2000 km von uns entfernt ist und auf den wir keinen direkten Einfluss haben. Wir bekommen jedoch zusätzlich zu all den Verfallserscheinungen der Plandemie die Auswirkungen des Krieges zu spüren. Steigende Inflation und unbezahlbare Energiepreise werden viele Familien in den Abgrund reißen.

Die Aufgabe der deutschen Rechten ist es, geschlossen hier und jetzt zusammenzuhalten und unsere Familien gegen einen immer übergriffiger werdenden Staat zu schützen. Das sind die uns real bedrohenden Szenarien, denen wir aktiv begegnen können. Wie man sich persönlich bei dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine positioniert, bleibt jedem selbst überlassen. Lassen wir es nicht zu, dass der Ukrainekonflikt das schafft, was bei Corona nicht funktioniert hat: das Spalten der deutschen Rechten in zwei Lager, die sich aufgrund eines Stellvertreterkrieges selbst ihrer Kraft beraubt und ihre sowieso schon sehr begrenzten Ressourcen verschwendet. Denn am Ende ist nur das wichtig, was bleibt.