Unbegrenztes Wachstum in einer begrenzten Welt? #SystemExit

 
Der unersättliche Moloch: Das Großkapital rafft und rafft.

Der unersättliche Moloch: Das Großkapital rafft und rafft.

Autor: Michael P.

Als Einstieg in diesen Text nehme ich eine Anleihe im reichhaltigen Schatz der deutschen Märchen. Der Fischer und einer Frau handelt von einem Mann, der einen magischen Butt fängt und diesen leben läßt. Daß ihr Gatte ohne Gegenleistung Gnade gewährt, erzürnt die Fischersfrau und sie verlangt in aufsteigender Reihenfolge bürgerlichen Wohlstand, eine Grafschaft, ein Königreich, ein Imperium und dann noch die Papstwürde. Der Butt gewährt mit wachsendem Unmut dem Fischer jeden Wunsch, der nicht müde wird zu betonen, daß er ja nur den Willen seiner Frau befolge. Als die Unersättliche zu schlechter Letzt verlangt zur Göttin zu werden, reicht es dem Butt und er katapultiert Fischer und Frau wieder zurück in die ärmliche Kate, von der aus die Geschichte ihren Anfang nahm. Was ist die Moral? Wer zu viel will, wer nie zufrieden ist, der steht am Ende mit leeren Händen da. Schlimmer noch, der droht sogar den Zorn der Schöpfung gegen sich zu beschwören. Ein treffendes Bild für das Paradoxon des unbegrenzten Wachstums in einer begrenzten Welt. Und daß dieses tatsächlich paradox ist, hat der „Club of Rome“, einer der ersten multinationalen und industriell geförderten „Thinktanks“, bereits 1972 erkannt und beschrieben. Die Menschheit lebt über ihren Verhältnissen. Sie verbraucht mit zunehmendem Tempo mehr Ressourcen, als sich natürlich regenerieren. Und es stimmt zwar, daß technologischer Fortschritt dazu führt, daß wir effizienter werden, sprich mehr Nutzen aus einer konstant bleibenden Ressource schöpfen, aber dieser Effekt mindert das Problem nur marginal. Denn mit jeder Effizienzsteigerung wachsen überproportional der Verbrauch und die Ausbeutung von Bodenschätzen. Zugleich leisten wir uns ein bizarres Theaterstück, welches den Titel Internationaler Finanzmarkt trägt. Dessen Abgründe verstehe ich nicht einmal im Ansatz und werde auch gar nicht erst den Versuch unternehmen, sie hier darzulegen. Nur steht für mich ohne Zweifel fest: In diesem Finanzsystem findet eine groteske Umverteilung von Werten zu Lasten vieler und zugunsten weniger statt. Ein einfaches Beispiel: An den weltweiten Handelsplätzen werden für jede Unze physisches Gold, welches auf dem Planeten in streng begrenzter Form existiert, knapp 300 Unzen Papiergold gehandelt. Was aber ist der digitale Anspruch auf eine Unze Gold im Zweifelsfall wert, wenn er um den Faktor 300 überzeichnet ist? Oder wie vernünftig ist es, daß im Jahr 2015 Derivate in Höhe von 500 Billionen Dollar gehandelt wurden, obwohl die gesamte kulminierte Weltwirtschaftsleistung bei lediglich 70 Billionen Dollar lag? Dieses absurde Spiel kennt nur wenige Gewinner und sehr viele Verlierer. Menschen die von ihren hart erarbeiteten Gehältern immer höhere Abgaben hinnehmen müssen, mit denen ihre Regierungen Banken und Pleitestaaten subventionieren. Fleißige Sparer, die durch Minuszinsen enteignet und bestraft werden, während auf der anderen Seite die Verantwortlichen für eine desaströse Finanzpolitik nicht haften müssen.

Zugleich sind wir einer konstanten Gehirnwäsche ausgesetzt: Nur galoppierender Konsum verspricht unsere sinnentleerten Existenzen zur Erträglichkeit zu betäuben. Die gleichen Trottel, die sich bei Starbucks ihren Frappucino in den mitgebrachten Bambus-Becher füllen lassen, jetten mit der Patchwork-Family zum X-Mas-Shopping nach Barcelona und bringen die pubertierenden Gören mit dem BMW X3 zur Fridays for Future Demo. Über allem schwebt der dogmatische Glaube an das unendliche Wachstum. Es ist dieser irrwitzige Glaube, mit dem die Mächtigen die Migrationsströme lenken. Mit dem sie sich einen nicht versiegenden Quell an Konsumenten und Lohnsklaven generieren, der die Restbevölkerung in den westlichen Industrienationen unverhohlen ersetzt. Diese Restbevölkerung beruhigt man unter anderem mit solchen Wachstumsphantasien; gewürzt mit kollektiver Erbschuld und pathologischem Haß auf das Eigene. Moderne Menschen bevölkern diesen Planeten – je nach Definition – seit etwa 300.000 Jahren. Mindestens 295.000 Jahre lang lebte der Mensch vollkommen im Einklang mit seinen natürlichen Habitaten. Gute 4.800 Jahre hat er sich zivilisatorisch zunehmend expansiv entwickelt und begonnen seine Umgebung zu gestalten – aber immer noch in einer Weise, die keine schweren oder unumkehrbaren Schäden angerichtet hat. Seit höchstens 200 Jahren hängt er dem Wahn an, er müsse sich über die Schöpfung erheben, diese bedingungslos zu seinem Vorteil umformen und dabei glaubt er wirklich, daß dies unbegrenzt und ohne negative Konsequenzen möglich sei. In irrwitziger Geschwindigkeit zerstören die Völker der Erde ihre eigenen Lebensräume. Sie zerstören sich darüber selbst, in dem sie beginnen, die eigene Existenz zu leugnen und diese in der Folge nicht mehr gegen invasiven Zuzug verteidigen. Diese Entwicklung kann der Einzelne nicht aufhalten. Es kann aber jeder die freie Entscheidung fällen, in welchem Ausmaß er sich dem rauschhaften Tanz um das goldene Kalb anschließen möchte. Es gibt Gegenentwürfe. Wirtschaftsmodelle die auf Balance und Kontinuität gemünzt sind. Finanzsysteme, die keine fiktiven Werte aus dem Nichts schaffen, sondern lediglich dem realen Austausch von Waren und Leistungen abbilden. Gemeinschaften, die sich den Verführungen der Moderne versagen und stattdessen ein einfaches, gesundes und naturgemäßes Leben führen. Statt das Wachstum im Äußeren, sollten wir lieber das Wachstum in uns selbst suchen. Denn die Grenzen unseres Potentials an Körper und Geist reizen wir längst noch nicht aus. Wir können wieder eine Existenz begründen, die ein inneres und äußeres Gleichgewicht wahrt. Die den Wert von Dingen nicht daran taxiert, zu welchem Kurs ein Finanzplatz sie handelt. Die sich vom Materiellen löst zugunsten einer tiefen und schöpferischen Spiritualität.

Es liegt an uns, ob wir den Rang eines Mannes an seinem Jahreseinkommen bemessen oder an seinen Taten. Ob Reichtum für uns Bündel mit bunt bedrucktem Papier verkörpert oder eine ungebrochene Blutlinie. Ob in uns nur Rausch und Leere herrschen oder Ruhe und Selbsterkenntnis.

Ich ende, wie ich begonnen habe, mit dem Rückgriff auf ein klassisches deutsches Märchen. Der Hans im Glück ist ein Handwerksbursche, der nach sieben Jahren Arbeit von seinem Meister einen großen Klumpen Gold erhält. Auf seiner Wanderschaft tauscht er das Gold gegen ein Pferd, dieses gegen eine Kuh, die wiederum gegen ein Schwein, dann eine Gans und zu guter Letzt gegen einen Mühlstein. Als er sich an einem Brunnen erfrischt, fällt der Mühlstein ins Wasser. Doch statt über den Verlust seiner irdischen Güter zu jammern, freut sich der Hans und empfindet höchste Wonne. Der Stein war ihm beschwerlich und ohne diese Last fällt ihm das Marschieren leichter. Er hat sich vom Ballast seines Besitzes befreit. Neben vielen anderen Deutungsebenen meine ich hier deutlich den Widerspruch zu der grenzenlosen Raffsucht unserer Zeit zu erkennen. Es weht ein frischer deutscher Geist durch dieses Märchen. Wahres Glück und wahre Zufriedenheit erfährt nur der, der die Gier hinter sich läßt.

Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Aktion #SystemExit:

Macht mit: #SystemExit jetzt!

„Das System ist am Ende, wir sind die Wende!“

So riefen wir es auf unzähligen Demos, doch noch nie war ein Systemwechsel so greifbar wie derzeit. Einem Systemwechsel muss immer ein Bewusstseinswandel vorausgehen!

Noch nie war es so vielen Bürgern klar, dass das System Globalisierung an seine Grenzen gekommen ist, dass die Globalisierung sich als Irrweg erwiesen hat. Die Globalisierung bringt auf Dauer keinen Wohlstand, sie vernichtet Existenzen! Die Globalisierung schafft keine Vielfalt, sie zerstört weltweit die Kulturen! Die Globalisierung sorgt nicht für den Export von Sicherheit, Demokratie und Freiheit, sie importiert Unsicherheit, Terror und Kriminalität!

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Globalisierung gescheitert ist.

Ohne Grenzkontrollen, wie wir sie schon immer fordern, kann eine solche Krise nicht in den Griff bekommen werden. Doch Grenzkontrollen sind jedem Globalisierungs-Fanatiker ein Dorn im Auge.

Die Globalisierung der Wirtschaft hat zu existenzbedrohender Abhängigkeit geführt. Selbst Konzerne wie Lufthansa, Volkswagen und Adidas befinden sich in einer schweren Krise, hunderttausende kleine und mittlere Betriebe stehen vor dem Ruin. Die Globalisierung kann ihnen nicht helfen, nur ein starker Nationalstaat kann das! Doch auch starke Nationalstaaten gehören der Globalisierungs-Ideologie zufolge der Vergangenheit an.

Aber Globalisierung ist nicht nur große Politik, sie fängt schon bei jedem von uns an. Ob der schnelle Kauf bei „Amazon“ statt beim Einzelhändler um die Ecke, ob Discounter-Obst aus Südamerika statt Unterstützung heimischer Bauern, ob oberflächliche Kurztrips in fremde Weltteile statt intensiver Beschäftigung mit der deutschen und europäischen Heimat, die Inkaufnahme der Verdrängung der eigenen Sprache und Kultur durch Anglizismen und amerikanisierten Ghetto-Slang  – weiter, billiger, primitiver, immer mehr – auch das alles ist Globalisierung!

Jeder kann bei sich selbst anfangen, die eigene Globalisierung zu hinterfragen und zu überwinden.  

Wir nehmen die Corona-Krise zum Anlass, am 26.04.2020 symbolisch unseren System-Exit zu demonstrieren. Wir müssen kein Teil dieses Globalisierungs-Systems sein, wenn wir nicht wollen! Niemand kann uns dazu zwingen!

Jeder, der auch der Meinung ist, dass das Globalisierungs-System gescheitert ist, kann uns unterstützen! Verbreitet am 26.04.2020 mit dem Hashtag #SystemExit persönliche Texte, Bilder oder Videos, mit denen Ihr erklärt, dass dieses System gescheitert ist! Ob zu Hause in der verordneten „Quarantäne“, auf dem Arbeitsplatz, in der Schule oder irgendwo in Eurer Stadt – zeigt, dass Ihr aus dem System Globalisierung aussteigen wollt! Je kreativer, desto besser!

Wenn es uns gelingt, am 26.04.2020 mit so vielen individuellen Botschaften wie nur möglich darauf aufmerksam zu machen, dass dieses System gescheitert ist, können wir andere Landsleute zum Nachdenken anregen. Aufgrund der staatlich verordneten Kontaktbeschränkungen haben momentan viele Leute viel Zeit und verbringen sie in den sozialen Netzwerken. Sie haben nicht nur Zeit, sie haben auch mehr Interesse als sonst, weil „Corona“ jeden angeht!

Lasst uns das nutzen, zeigen wir, dass ein #SystemExit möglich ist!

Je mehr mitmachen, desto wirksamer und wahrnehmbarer wird unser #SystemExit sein!

Aktion #SystemExit

Aktion #SystemExit